Studie der Mayo Clinic zeigt: Strukturierter, ausschließlich gehaltsbasierter Vergütungsplan Modell für faire Bezahlung

ROCHESTER, Minnesota – Noch immer keine gleiche Bezahlung für Männer und Frauen in der Medizin. Es hat sich gezeigt, dass geschlechtsspezifische Gehaltsunterschiede bestehen bleiben, selbst wenn Erfahrung, klinische Produktivität, akademischer Rang und andere Faktoren berücksichtigt werden. Diese Ungleichheiten führen zu einem über die gesamte Lebenszeit hinweg betrachtet deutlich geringeren Einkommen, Burnout und einer negativen Arbeitseinstellung und wirken sich nachteilig auf den Beruf und die Gesellschaft insgesamt aus.

Ein Modell zur Beseitigung ungleicher Bezahlung von Ärzten ist ein strukturierter, ausschließlich gehaltsbasierter Vergütungsplan, der landesweite Vergleichsindizes sowie standardisierte Gehaltsstufen und Erhöhungen anwendet und beispielsweise bei der Mayo Clinic zum Einsatz kommt.

Eine Studie der Mayo Clinic sollte ermitteln, wie gut sich die Klinik selbst an das eigene Vergütungsmodell hält und inwiefern eine faire Bezahlung erreicht wird. In der Studie wurden Daten für alle fest angestellten Ärzte an den Standorten der Mayo Clinic in Arizona, Florida und Minnesota erhoben, die zum Januar 2017 klinische Aufgaben wahrnahmen. Für alle Ärzte wurden Gehalt, demographische Angaben, Fachgebiet, Vollzeitäquivalenzstatus, Gehaltsvergleichsindexwerte, Führungsrollen und weitere Faktoren erfasst und analysiert.

Unter den 2.845 Ärzten herrschte der Analyse zufolge in 96 % der Fälle Bezahlungsgleichheit; die Analyse wurde in Mayo Clinic Proceedings veröffentlicht. Alle Ärzte, deren Vergütung nicht im vorhergesagten Bereich lag, wurden weiter beurteilt, und es wurde festgestellt, dass sie tatsächlich fair bezahlt wurden; in den meisten Fällen ergab sich die Differenz aus besonderen oder auf mehrere Abteilungen verteilten Aufgaben. Unter den 2,8 % der Gesamtheit ausmachenden 80 Ärzten, deren Vergütung höher als durch das Modell vorhergesagt war, lag keine Korrelation mit Geschlecht, Hautfarbe oder ethnischer Zugehörigkeit vor. Dasselbe galt für die 1,2 % ausmachenden 35 Ärzte, deren Vergütungshöhe unterhalb der Vorhersage lag.

„Unsere Analyse ist einzigartig und unseres Wissens die erste, die aufzeigt, dass ein strukturiertes Vergütungsmodell faire Ärztevergütung nach Geschlecht, Hautfarbe oder ethnischer Zugehörigkeit erreicht, während zugleich die praxis-, ausbildungs- und forschungsbezogenen Zielvorgaben eines großen medizinischen Zentrums wie Mayo Clinic eingehalten werden“, sagt Sharonne Hayes, M.D., eine Kardiologin an der Mayo Clinic und Hauptautorin der Studie. „Die Analyse dieses seit langem etablierten Gehaltsmodells war für uns eine Bestätigung, da sich zum einen das Modell als fair erwiesen hat und zum anderen die Klinik ihre eigenen Standards einhält.“

Das strukturierte Vergütungsprogramm für Ärzte wird bei der Mayo Clinic seit über 40 Jahren eingesetzt, um finanzielle Anreize zu beseitigen, für einen Patienten mehr als nötig oder weniger als gewünscht zu tun. Das gestufte Modell soll sicherstellen, dass die Gehälter marktgerecht sind, Bemühungen um das Anwerben und Halten von Personal fördern und die Mission, die Vision und die Werte der Organisation unterstützen. Es gibt keine finanziellen Anreize oder Bonuszahlungen; nichtmonetäre Vergütungen und Vorteile sind an allen Standorten und in allen Fachabteilungen der Mayo Clinic einheitlich.

Unter den 2.845 Ärzten, deren Vergütung analysiert wurde, waren 861 Frauen und 722 von nicht weißer Hautfarbe. Mehr Männer als Frauen nahmen zum Zeitpunkt der Studie eine der vergüteten Führungspositionen ein oder hatten vor der Studie eine solche Position inne (31,4 % der Männer, aber nur 15,9 % der Frauen fielen in diese Kategorie), und es fanden sich auch mehr Männer als Frauen in den am besten bezahlten Fachgebieten.

Die Studie ruft Gesundheitsorganisationen auf, die treibenden Faktoren und Anreize in der Ärztevergütung systematisch zu definieren und zu beurteilen, ob die Organisationen bestimmte Gruppen, seien es Frauen, ethnische Minderheiten oder medizinische Fachgebiete, auf unfaire Weise ausschließen oder benachteiligen, und im Anschluss daran Prozesse auszuarbeiten, um Gleichheit und faire Maßstäbe zu erreichen.

„Obgleich Lösungen zur Ausräumung unfairer Bezahlungen für jedes Unternehmen anders aussehen, muss die Geschäftsführung sich aktiv um die Beseitigung dieser Ungleichheit bemühen, indem sie unfaire Tendenzen ermittelt und konsequent dagegen vorgeht“, sagt Gianrico Farrugia, M.D., President und CEO, Mayo Clinic, und Mitverfasser der Studie. „Absolut faire Bezahlung wird zudem erst dann erreicht, wenn genauso viele Frauen wie Männer in hoch vergüteten Fachgebieten und Führungsrollen tätig sind.“

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Über Mayo Clinic Proceedings Mayo Clinic Proceedings ist eine monatlich erscheinende, peer-reviewte medizinische Zeitschrift, die Originalartikel und -rezensionen zu den Themen klinische Medizin und Labormedizin, klinische Forschung, Grundlagenforschung und klinische Epidemiologie veröffentlicht. Mayo Clinic Proceedings wird von der Mayo-Stiftung für medizinische Ausbildung und Forschung im Rahmen ihres Engagements für die Ausbildung von Ärzten gefördert. Sie veröffentlicht Beiträge von Autoren weltweit. Die Zeitschrift erscheint seit über 90 Jahren und hat eine Auflage von 127.000 Exemplaren.

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Medienkontakt: Sharon Theimer, Mayo Clinic Public Affairs, 507-284-5005, E-Mail: [email protected]

 

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