Neue Hoffnung für COPD-Patienten mit Gerät für zu Hause möglich

ROCHESTER, Minnesota (USA) — In einer neuen, am 4. Feb. in JAMA veröffentlichten Arbeit beschreiben Forscher von Mayo Clinic die Vorzüge einer nicht-invasiven Beatmungstherapie zu Hause ― die einen Typ umfasst, der auch als BiPAP bezeichnet wird ― für viele Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenkrankheit (COPD). Das Team hat eine Reihe von Vorzügen ermittelt, darunter eine geringere Sterblichkeit, weniger Einweisungen ins Krankenhaus, ein geringeres Intubationsrisiko, verbesserte Kurzatmigkeit und weniger Besuche in der Notaufnahme.

COPD ist eine chronische Lungenkrankheit, die das Atmen erschwert. COPD ist die dritthäufigste Todesursache in den USA, wobei nach Angaben der American Lung Association derzeit mehr als 15 Millionen Menschen mit der Krankheit leben.

Viele Menschen mit COPD leiden unter Hyperkapnie, einem erhöhten Kohlenstoffdioxidgehalt — einem Abfallprodukt des Stoffwechsels, das normalerweise beim Atmen von den Lungen ausgestoßen wird. Dies kann zu akutem Lungenversagen und der Einlieferung ins Krankenhaus führen. Eine Behandlung für chronische Hyperkapnie ist eine nicht-invasive Beatmung oder eine Maschine mit einer Maske, die die Atmung verbessert.

Dr. Michael Wilson, ein Lungen- und Intensivmediziner bei Mayo Clinic, leitete die Studie, die von der Agency for Healthcare Research and Quality gemäß einem Vertrag mit dem Mayo Clinic Evidence-Based Practice Center finanziert wurde.

„Zwar gibt es zahlreiche Belege, welche die Nutzung von Atemgeräten wie BiPAP im Krankenhaus unterstützen, aber bis jetzt wussten wir nicht, welche Vorteile verfügbar sind, wenn wir die Leute mit einem neuen Gerät nach Hause schicken“, sagt Dr. Wilson. „Es gab Hinweise darauf, dass die Therapie zu Hause von Vorteil ist, aber es gab widersprüchliche Studien und Leitlinien dafür, was das beste für unsere Patienten ist.“

Er und seine Kollegen wollten die besten Praxis herausfinden und alles verfügbare medizinische Wissen rund um das Thema sammeln und zusammenfassen.

Dazu führt das Team eine Meta-Analyse durch, bei der alle Peer-Review- und sonstige Fachliteratur nach relevanten randomisierten klinischen Studien und vergleichender Beobachtungsstudien durchsucht wurden.

Nach der Prüfung von mehr als 6.300 Zitaten fanden die Forscher 33 Studien, welche die Ergebnisse für 51.085 Patienten mit COPD und Hyperkapnie bewerteten, die mindestens einen Monat lang beobachtet wurden, während sie ein nicht-invasives Beatmungsgerät nachts beim Schlafen verwendeten.

Bei diesen Patienten war die Nutzung eines nicht-invasiven Beamtmungsgerätes, wie BiPAP, im Vergleich zu keinem Gerät mit einer deutlich geringeren Sterblichkeit verbunden: 29,2% im Vergleich zu 22,3%. Die Nutzung eines nicht-invasiven Beatmungsgerätes führte auch zu weniger Besuchen in der Notaufnahme und zu weniger Einweisungen ins Krankenhaus sowie zu weniger Intubationen, wenn die Patienten ins Krankenhaus eingewiesen wurden.

„Zwar scheint es eindeutige Vorteile bei der Nutzung von Geräten wie BiPAP zu geben, aber wir sollten vorsichtig sein, denn die Studien umfassten viele verschiedene Typen von Patienten mit COPD. Und viele der von uns untersuchten Studien waren von nur mäßiger oder schlechter Qualität“, sagt Dr. Wilson. „Wir haben noch viel darüber zu lernen, welche Maschineneinstellungen die besten für die verschiedenen Patiententypen sind. Außerdem konnten wir, obwohl viele der von uns geprüften Studien auch Messungen der Lebensqualität enthielten, keine Verbesserung erkennen. Während einige Studien eine bessere Lebensqualität zeigten, gab es bei anderen Studien keinen Unterschied. Auch dies deutet auf die wichtige Notwendigkeit hin, sorgfältiger auszuwerten, welche Patienten mit COPD Vorteile davon haben.“

„Patienten mit COPD sollten mit ihrem Arzt reden um zu bestimmen, ob ein Beatmungsgerät wie eine BiPAP-Maschine für sie eine gute Wahl sein könnte“, sagt er. „Für viele Patienten kann ein solches Gerät von großem Nutzen sein.“

Der Erstautor der Studie ist Dr. Zhen Wang, Stellvertretender Direktor des Forschungsprogramms zur evidenzbasierten Praxis von Mayo Clinic. Dieses Projekt wurde auch von dem Mayo Clinic Robert D. and Patricia E. Kern Center for the Science of Health Care Delivery unterstützt, in dem Dr. Wang eine führende Rolle bei der Wissenssyntheseforschung übernimmt und in dem Dr. Wilson ein ehemaliger Teilnehmer des Kern Scholar Programms ist.

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Medienkontakt: Sharon Theimer, Mayo Clinic Public Affairs, ++507-284-5005, E-Mail: [email protected]

Original post https://alertarticles.info

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